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5. November 2022 – 19.00 Uhr
Künstlerhaus / Ramberg-Saal
Sophienstraße 2, 30159 Hannover
( Karten )
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Oscar WILDE (1854-1900)
´De profundis´ (1897) – Brief-Monolog
mit Musik von
Sofia GUBAIDULINA (*1931)
Richard STRAUSS (1864-1949)
Felix LEUSCHNER (*1978) – musste uns leider absagen!
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Rezitation – Wolf List, Nds. Staatstheater Hannover (Info)
Electronica – Felix Leuschner, München (Info)
Bajan – Kostyantin Burjan, Hannover
Video-Artist – Tosh Leykum, Hannover (Info)
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Oscar Wildes riesiger Bekenntnisbrief, den der für zwei Jahre wegen Unzucht im Zuchthaus eingesperrte Freigeist an seinen langjährigen Liebhaber schrieb, als halb–szenische, hybride Rezitation.
Wilde, gefeiert und verehrter Erfolgsautor und Dandy, wurde wegen Homosexualität vor Gericht gestellt. Mit dem Sohn des Klägers hatte er eine vier Jahre dauernde, quälende Beziehung gehabt. Vom Geliebten verraten und fallen gelassen, zur Freiheitsstrafe und Zwangsarbeit verurteilt, denkt Wilde jedoch nicht daran, ins Schweigen des Gebrochenen zu verfallen. Allein gelassen und geächtet, schreibt er mit ´De profundis´ eine vielfältigst reflektierte, verzweifelt leidenschaftliche Abrechnung nieder, die an Emotionalität und literarischen Genie ihresgleichen sucht.
Hier erschafft der große Dichter keine Fiktion, sondern erlaubt eine wahrhaftige Offenbarung und damit einen unmittelbaren und entblößenden Einblick in sein Innerstes. Es ist ein wahrhafter literarischer Aderlass des zutiefst verletzten und erniedrigten, großen Geistes.
Die Aufführung des Textes wird verbunden mit fragmentarisch gespielten musikalischen Werken von Sofia Gubaidulina, Richard Strauss und vom zeitgenössischen Komponisten Felix Leuschner – unstet begleitet durch abstrakte Video-Art von Tosh Leykum.
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Vergangene Konzerte in dieser Saison:
27. Februar 2022 – 17.00 Uhr – Neustädter Hof- und Stadtkirche
Rote Reihe 8, 30169 Hannover
Franz SCHUBERT (1797-1828)
´Winterreise´ – Liederzyklus, D 911 (1827)
Toru TAKEMITSU (1930-1996)
´A bird came down the walk´ für Viola & Klavier (1994)
´From far beyond Chrysanthemums and November fog´ für Violine & Klavier (1983)
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Bariton – Christoph Pohl, Semperoper Dresden (Info)
Klavier – Tobias Krampen, Köln (Info)
Violine/Viola – Kana Sugimura, HMTM Hannover (Info)
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Franz Schuberts dramatisch-elegischer Liederzyklus – in Verbindung mit Werken von Toru Takemitsu und Lichteffekten minimal in Szene gesetzt.
Die 24 schaurig-schönen Lieder voller Melancholie erzählen von der Wanderung eines von verlorener Liebe erschütterten, jungen Mannes durch eine Winterlandschaft und zeugen sicherlich auch von dem unerfüllten Liebesleben des eigentlich noch jungen Schubert, vielleicht sogar in Wehmut der Vorahnung seines baldigen, plötzlichen Endes.
Die ´Winterreise´ ist eines der eindrucksvollsten Meisterwerke des Geistes der Romantik. Auf dem trostlos, verzaubernd tristen Weg kommt es zu wenigen Begegnungen und Scheinbekanntschaften, die den Erzähler aber einsam und hoffnungslos weiterreisen lassen.
Diese in Zeit und Raum scheinbar nicht fortkommende, fatal ausweglose Flucht, wird durch Momente zeitlos-entrückter musikalischer Zwischenspiele gesäumt, die einen inneren Dialog andeuten. Oder ist es die Stimme einer baldigen Liebe, der Ruf eines Tieres, das ihn leiten will, oder sind es schon Wahnvorstellungen? Der Reisende jedoch scheint von allen verlassen und bleibt allein.
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2. Oktober 2022 – 18.00 Uhr – Kreuzkirche, Altstadt
Kreuzkirchhof 3, 30159 Hannover
Franz SCHUBERT (1797-1828)
Streichquintett in C-Dur, D 956 (1828)
Einojuhani RAUTAVAARA (1928-2016)
Streichquintett ´Unknown Heavens´ (1997)
Kalevi Ensio AHO (*1949)
´Hommage à Schubert´ – Streichquintett (2008/09) – entfällt leider wegen krankheitsbedingter Umbesetzung!
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Violine I – Lucja Madziar, Konzertmeisterin – Nds. Staatsorchester (Info)
Violine II – Kana Sugimura, Flex Ensemble – Hannover (Info)
Viola – Anna Szulc, Flex Ensemble – Hannover (Info)
Cello I – Nikolai Schneider, Solist – NDR Radiophilharmonie (Info)
Cello II – Martha Bijlsma, Flex Ensemble – Hannover (Info)
Projektion – C. K.
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Franz Schuberts enormes Streichquintett aus seinem Spätwerk steht im Zentrum dieses Kammerkonzertabends. Es wurde vermutlich im September 1828 komponiert, zwei Monate vor Schuberts Tod. Bezeichnend ist, dass es zu seinen Lebzeiten nicht mehr aufgeführt wurde.
Das Quintett ist ein Werk von überbordender Musikalität, faszinierendem Ideenreichtum und mannigfaltigen Stimmungen. Der Musikkritiker Joachim Kaiser schreibt: „Das Werk nimmt einen singulären Platz in Schuberts Schaffen, ja gar in der Musikliteratur ein. Es ist rätselhaft, und es ist vollendet… Mit Worten kann kein Mensch das tönende Mysterium dieses Werkes völlig enträtseln …“
Wir verneigen uns vor Franz Schubert auch mit Kalevi Ahos zeitgenössischer ´Hommage à Schubert´, die dieser für die gleiche Besetzung komponierte, verbunden mit dem Streichquintett seines Landmanns Einojuhani Rautavaara, das „unbekannte Himmel“ malt und dessen Schlußsatz sich am Ende ad astra – nach oben – auflöst. Der Geist Schuberts in den modernen Weiten finnischer Musik. Welche musikalischen Sphären er wohl noch erschlossen hätte?!
Die Musik spielt inmitten einer sphärischen Projektion, die Einblicke in Schuberts Leben gibt.